Pflege in der Rheumatologie und Immunologie: So wird auf unserer Station M117 gearbeitet
Pflegefachkräfte sind gefragt und ihnen stehen fast alle (Stations-)türen offen. So auch die unserer Rheumatologie und Immunologie. Aber für wen ist gerade dieser Bereich die richtige Wahl? In diesem Artikel klären wir auf, wer in der Rheumatologie und Immunologie glücklich wird, wie die Pflegearbeit dort gestaltet wird und wie es auf unserer Station M117 aussieht.

Das große Spektrum der Rheumatologie: Die Krankheitsbilder, die behandelt werden
Rheuma ist eine Volkskrankheit, die etwa 9 Prozent der Bevölkerung betrifft. Und trotzdem wird sie oft mit wetterfühligen Gelenken gleichgesetzt. Tatsächlich ist die Palette an Krankheitsbildern natürlich deutlich breiter und facettenreicher, was die Arbeit auch abwechslungsreich und spannend macht.
So präsentiert der rheumatische Formenkreis weit über 100 verschiedene Krankheitsbilder. Zu den häufigsten zählen Arthritis, die Gelenke betrifft, Gicht mit akuten Schmerzepisoden, sowie systemische Erkrankungen wie Lupus und Sklerodermie. Auch Morbus Bechterew, Morbus Still, Fibromyalgie und Myositis gehören zu diesem vielfältigen Spektrum. Jede dieser Erkrankungen hat ihre Besonderheiten und erfordert eine differenzierte Betrachtung in der Behandlung.
Hinzu kommt, dass die oft chronischen Entzündungen zwar behandelt, aber noch nicht geheilt werden können. Fortschritte in der Forschung führen jedoch laufend zu immer neuen und besseren Behandlungswegen, was sich auch in der Arbeit auf Station widerspiegelt. Pflegefachkräfte müssen nicht nur die Krankheiten kennen lernen, sondern auch stetig am Ball bleiben, was die Fortschritte in der Behandlung angeht.
Ähnlich wie die Krankheitsbilder sind auch die Patientinnen und Patienten sehr verschieden. Rheumatische und immunologische Erkrankungen treffen nicht nur ältere Menschen. Häufig sind auch sehr junge Menschen (20-30 Jahre) betroffen, für die die Erkrankung einschneidende Folgen für Beruf und Lebensplanung haben kann.
Zwischen Infusion und Empathie: Der Pflegealltag in der Rheumatologie
Auf Station M117 der Charité herrscht ein reger Patientendurchlauf mit oftmals fünf bis sechs Neuaufnahmen am Tag. Die akribische Diagnostik ist hier entscheidend, da Autoimmunerkrankungen oft tückisch ähnliche Symptome und Beschwerden verursachen.
Ein weiterer Tätigkeitsfokus ist die Infusionstherapie. Zur Gefäßerweiterung werden oftmals mehrere Patientinnen und Patienten zeitgleich über mehrere Tage hinweg für jeweils sechs Stunden am Infusomaten mit Ilomedin therapiert. Auch fundierte Kenntnisse in Wundversorgung und -dokumentation sind unerlässlich, da viele Krankheitsbilder die Haut betreffen.
Ein kühler Kopf ist ebenfalls gefragt. Denn manche der innovativen Therapieformen nutzen Medikamente, die auf das Immunsystem wirken und so viel kosten wie ein Kleinwagen. Bei ausgewählten Patientinnen und Patienten kommt die zukunftsweisende CAR-T-Zell-Therapie zum Einsatz, bei der Zellen entnommen werden und nach Behandlung in den USA wieder dem Körper zugeführt werden, um dann die “entarteten” Zellen zu attackieren, die das Immunsystem schädigen.
Ein sensibler Punkt ist die immense psychische Belastung, unter der chronisch kranken Patientinnen und Patienten oftmals leiden. Das Pflegeteam arbeitet daher interdisziplinär mit entsprechenden Therapeutinnen und Therapeuten zusammen, um eine ganzheitliche Behandlung sicherzustellen. Chronische Erkrankungen verschlechtern sich zumeist im Verlauf, weshalb Empathie immer gefragt ist.
Besonders an der M117 ist ebenfalls, dass eine Stationsseite nephrologische Fälle behandelt - also ganz andere Krankheitsbilder. Das Pflegeteam wird auch hier eingesetzt, was das Aufgabengebiet noch abwechslungsreicher macht. Natürlich werden dabei die Mitarbeitende vorrangig nach ihren Präferenzen eingeteilt, die Mannigfaltigkeit ist trotzdem immer gegeben.
Die Arbeitsbedingungen in der Rheumatologie der Charité
Wie überall an der Charité sind die Rahmenbedingungen für die Arbeit einheitlich und fair im Tarifvertrag geregelt. Die Vergütung erfolgt nach der attraktiven Entgeltgruppe P8 + die zahlreichen Zulagen und Zuschläge. Der Arbeitsalltag teilt sich dabei in ein Dreischichtsystem (Früh-, Spät- und Nachtdienst) auf, wobei individuelle Anpassungen – beispielsweise der Verzicht auf Nachtdienste aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen – wohlwollend berücksichtigt werden.
Zusätzlich sammeln die Mitarbeitenden CHEP-Punkte (Charité-Entlastungspunkte), sollte es doch einmal trubeliger zugehen. Diese können dann zum Beispiel gegen Freischichten eingelöst werden. Wer zusätzlich Geld verdienen will, kann auch Stabilitätsdienste übernehmen, wahlweise im vertrauten eigenen Bereich oder bereichsübergreifend an anderen Campussen der Charité. Diese freiwilligen Dienste sind besonders gut vergütet und ermöglichen spannende Einblicke in andere Bereiche.
Ein hoher Stellenwert wird der individuellen Dienstplangestaltung beigemessen. Persönliche Wünsche, wie eine Bevorzugung bestimmter Schichtformen oder eine Komprimierung der Arbeitstage, können auf kurzem Dienstweg besprochen werden. Darüber hinaus gibt es einen monatlichen Wunschplan, in den im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten Freiwünsche eingetragen werden – sei es für ein freies Wochenende aufgrund einer Familienfeier oder anderer privater Anliegen. Dies unterstreicht das Bestreben nach einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Modern und vernetzt: Die Station M117A
Die Station M117A befindet sich in der 17. Etage des Bettenhochhauses der Charité und bietet somit einen atemberaubenden Ausblick über das pulsierende Berlin. Hotspots wie der Hauptbahnhof und die Friedrichstraße sind nur ein paar Gehminuten entfernt.
Die Station selbst führt 22 Betten in fast ausschließlich 1- bis 2-Bett-Zimmern. Die Ausstattung ist auf dem neuesten Stand mit fest installierten aber auch mobilen PC-Wagen, sodass man direkt im Patientenzimmer Vitalzeichen erfassen oder Behandlungen dokumentieren kann.
Effizienz wird groß geschrieben: Nahezu die gesamte Dokumentation – von der Pflege über ärztliche Anordnungen und Medikation bis hin zur Wund- und Fotodokumentation – erfolgt digital über moderne Systeme. Ein praktisches Rohrpostsystem sorgt für die schnelle und unkomplizierte Weiterleitung von beispielsweise Blutproben ins Labor.
Ein besonderes Merkmal ist die Zusammengehörigkeit mit der Stationsseite M117B, der Nephrologie. Es handelt sich nicht um eine separate Nachbarstation, sondern um einen zusammengehörigen Bereich, der von dem gleichen Pflegeteam und der gleichen Pflegeleitung betreut wird. Alle Pflegefachkräfte der Rheumatologie und Immunologie sind auch auf der B-Seite der Nephrologie tätig, wobei die Dienstplanung Präferenzen selbstverständlich berücksichtigt. Diese enge Verzahnung macht das Arbeitsumfeld und den Aufgabenumfang noch vielseitiger.

Teamwork ist Dreamwork: Das Team der Rheumatologie-Pflege
Das Team der M117 präsentiert sich als dynamische Einheit, angeleitet von Jan Volks, dem erfahrenen Stationsleiter, der die Geschicke seit einem Jahrzehnt lenkt – durch Umzüge, herausfordernde Zeiten wie die Covid-Pandemie und stets mit Blick nach vorn. Seit mehreren Monaten unterstützt Pamela Espinoza Arteta als stellvertretende Stationsleitung das Team, eine Bereicherung aus einem anderen Bereich und mit internationalem Background.
Die Zusammenarbeit auf der Station ist geprägt von einem modernen Führungsansatz. Jan und Pamela haben das Charité Angebot für Interprofessionelle Führungsworkshops dankend angenommen und setzen neue Wege der Kooperation zwischen Pflege und Ärzteschaft direkt in die Tat um. Der tägliche Austausch in gemeinsamen Patientenbesprechungen ist ebenso etabliert wie die Einbindung der Pflege in Fallbesprechungen und M&M-Konferenzen zur kritischen Analyse von Patientenfällen. Gemeinsame interne Fortbildungen fördern zudem den Wissensaustausch.
Das Durchschnittsalter des Teams liegt zwischen 30 und 45 Jahren. Die wachsende Zahl internationaler Kolleginnen und Kollegen bereichert die Station zusätzlich durch Vielfalt und kulturellen Reichtum.
Regelmäßige Teamsitzungen zweimal im Monat dienen als offenes Forum für aktuelle Themen, Wünsche und Anliegen aus dem Team. Aber auch der Teamgeist außerhalb des Klinikalltags wird großgeschrieben: Zwei- bis dreimal jährlich finden gemeinsame Events statt, von aktiven Kanutouren, über gesellige Cocktailkurse bis hin zu wilden Karaoke-Nächten.

Sprungbrett Rheumatologie: Weiterentwicklungsmöglichkeiten
Als Uniklinikum bietet die Charité schier unbegrenzte Entwicklungsmöglichkeiten. Jede und jeder kann sich aktiv miteinbringen, die Pflegequalität zu steigern, sich in der Forschung zu engagieren oder eigene Projekte zu realisieren (Siehe “Stationsbuddy”)!
Naheliegend ist es natürlich, sich direkt stationsintern einzusetzen: Wer in der Rheumatologie arbeitet, kann zum Beispiel Beauftragtenfunktionen für wichtige Qualitätsindikatoren wie Sturzprophylaxe, Schmerzmanagement, Dokumentation oder Hygiene übernehmen.
Weiterbildungswünsche werden selbstverständlich gefördert. Sei es zur Praxisanleiterin bzw. -anleiter oder zur ICW-Wundexpertin. Wer Lust auf eine Leitungslaufbahn hat oder sich für Praxisentwicklung interessiert, kann auch parallel ein Studium absolvieren. Jan und Pamela beraten dich hier gerne und finden individuelle Wege für deine Weiterentwicklung.
Welche Qualifikationen muss man mitbringen, um in der Rheumatologie zu arbeiten?
Wir sind auf der Suche nach engagierten Pflegefachkräften, Krankenpflegehelfenden bzw. Pflegefachassistenz! Voraussetzung ist eine anerkannte Qualifikation. Erfahrungen mit dem Bereich sind aber nicht zwingend notwendig. Hierfür wurde eigens ein Einarbeitungs- und ein Mentoring-Programm entwickelt.
Alle neuen Kolleginnen und Kollegen bekommen ein kleines Willkommenspräsent und werden dann mit zwei oder drei festen Mitarbeitenden mit viel Erfahrung eingeteilt. Eine umfassende Einarbeitungsmappe dient als verlässlicher Kompass durch den neuen Arbeitsalltag. Hier finden sich alle wichtigen Informationen zu unserem Fachbereich, den Krankheitsbildern, den Abläufen in den unterschiedlichen Schichten sowie relevante Kontaktdaten.
Darüber hinaus lädt die Charité in regelmäßigen Abständen alle neuen Mitarbeitenden zu einem zentralen Willkommenstag ein – eine tolle Gelegenheit, das große Ganze kennenzulernen und sich berufsübergreifend zu vernetzen!
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