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Ein Tag in der Augenambulanz: Aufgaben und Herausforderungen einer MFA an der Charité

Die Tätigkeit als Medizinische Fachangestellte oder Medizinischer Fachangestellter (MFA) zeichnet sich durch Vielseitigkeit aus und bietet insbesondere im Bereich der Augenheilkunde am Charité Campus Virchow-Klinikum und am Campus Benjamin Franklin eine besondere Faszination. In einer Universitätsklinik wie der Charité übernehmen MFAs eine Vielzahl an Aufgaben, die den reibungslosen Ablauf der Patientenversorgung sicherstellen und die medizinischen Teams entlasten. Aber wie sieht der Alltag in der Augenambulanz an der Charité genau aus?

Cheyenne arbeitet als Medizinische Fachangestellte in der Augenambulanz am Campus Virchow-Klinikum. Ihre Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll.

Die vielfältigen Aufgaben einer oder eines MFA in der Augenheilkunde

Das Leitmotiv - kein Tag gleicht dem anderen - wird an der Charité in besonderem Maße betont und praktiziert. Dies gilt ebenfalls für die Tätigkeit als Medizinische Fachangestellte in der Augenheilkunde. Ein MFA erledigt jeden Tag eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben.

In der Augenheilkunde sind MFAs zentrale Ansprechpersonen für die Patientinnen und Patienten. Sie übernehmen die Patientenaufnahme, die Vorbereitungen der Untersuchungen und die Betreuung. Neben der klassischen Terminplanung und der Bearbeitung von Post- und Mail-Anfragen, unterstützen sie die Augenärzte bei der Durchführung von Funktionsuntersuchungen. MFAs führen regelmäßig Gesichtsfeldmessungen durch, um das periphere Sehen der Patientinnen und Patienten zu überprüfen und mögliche Einschränkungen frühzeitig zu erkennen. Ebenso gehört die Hornhauttopografie zu ihren Aufgaben, bei der Form und Oberfläche der Hornhaut präzise vermessen werden.

Weitere Funktionsuntersuchungen beinhalten:

  • Visusbestimmung am Autorefraktometer
  • Non-Contact-Tonometrie
  • Schirmer-Test zur Tränenmessung
  • Blutentnahmen

Darüber hinaus kümmern sie sich um die Vor- und Nachbereitung der Sprechzimmer und bereiten Instrumente für die Sterilisation vor.

Von Gesichtsfeldmessungen bis Hornhauttopografien: Claudia hat sich im Bereich der Augenheilkunde spezialisiert. Routine erlebt sie hier selten.

Unterschiede zur Tätigkeit in einer niedergelassenen Praxis und Vorteile an der Charité

Im Vergleich zu niedergelassenen Praxen bietet die Arbeit an der Charité einige besondere Herausforderungen und Vorteile. Zunächst sind die Aufgaben in einer Universitätsklinik oft breiter gefächert. Während in einer Praxis meist Standardbehandlungen und Routineuntersuchungen durchgeführt werden, gibt es an der Charité komplexere Krankheitsbilder und Forschungsaufgaben, die den Arbeitsalltag interessant machen.

Ein weiterer Vorteil ist die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams. An der Charité arbeiten MFAs eng mit Augenärzten, Optometristen, Pflegepersonal und manchmal auch mit Studierenden und Forscher:innen zusammen. Dies erweitert den eigenen Blickwinkel und bietet die Chance, von anderen Berufsgruppen zu lernen.

Auch die Arbeitszeiten können flexibler gestaltet werden. Die Möglichkeit, in Schichten zu arbeiten, eröffnet vielen MFAs eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Zudem bietet eine Universitätsklinik wie die Charité hervorragende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eine Vielzahl an Voll- oder Teilzeitstellen.

Orthoptistin Annsophie arbeitet interdisziplinär mit dem ganzen Team in der Augenambulanz zusammen. Hierzu gehören neben Augenärztinnen und Optometristen auch das Pflegepersonal und Medizinische Fachangestellte.

Häufige Augenleiden an der Charité – Was wird behandelt?

In der Charité-Augenklinik am Campus Virchow-Klinikum und am Campus Benjamin Franklin werden eine Vielzahl von Augenleiden behandelt, die sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in der Komplexität der Behandlung variieren. 

Zu den häufigsten Erkrankungen gehören der Graue Star (Katarakt), bei dem die Augenlinse trübt und eine operative Entfernung notwendig wird, sowie der Grüne Star (Glaukom), eine Augenerkrankung, die durch erhöhten Augeninnendruck das Sehnervengewebe schädigen kann und meist eine langfristige Therapie oder Operation erfordert.

Netzhauterkrankungen wie die altersbedingte Makuladegeneration oder diabetische Retinopathie sind ebenfalls weit verbreitet und bedürfen einer exakten Diagnostik und gegebenenfalls chirurgischer Eingriffe oder Laserbehandlungen. Hornhauterkrankungen, die sowohl durch Infektionen als auch durch Verletzungen ausgelöst werden können, benötigen spezialisierte Untersuchungen und individuelle Behandlungspläne, oft auch mit Transplantationen.

Augentumoren sind selten, erfordern jedoch eine besonders präzise Diagnose und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen, um die optimale Behandlung, häufig in Form von Operationen oder Strahlentherapien, zu gewährleisten.

Auch entzündliche Erkrankungen wie Uveitis oder Konjunktivitis werden häufig behandelt, wobei hier neben der fachärztlichen Betreuung auch das Monitoring durch MFAs besonders wichtig ist, um den Heilungsverlauf zu dokumentieren.

Das Schielen (Strabismus) betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene und erfordert je nach Schweregrad eine spezielle Diagnostik und oft eine langwierige Therapie mit Brillen, Prismen oder Operationen.

Jede dieser Erkrankungen erfordert eine individuelle Herangehensweise in Bezug auf Diagnostik, Behandlung und Nachsorge. Für MFAs bedeutet dies, dass sie mit einer Vielzahl an Untersuchungsmethoden, von der Visusbestimmung über die Tonometrie bis hin zu Bildgebungsverfahren wie der optischen Kohärenztomografie, vertraut sein müssen. Diese Vielfalt macht die Arbeit nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden und in verschiedenen Fachbereichen Expertise zu entwickeln.

Klar sehen bis ins hohe Alter: Das Augenlasern wird immer beliebter. Auch in der Augenambulanz steigt die Nachfrage nach Behandlungen, die besonders durch die Medien populärer werden.

Modekrankheiten – Der Einfluss der Medien auf die Augenheilkunde 

Besonders interessant ist der Einfluss der Medien auf die Patientenwünsche. Wenn neue Behandlungsmethoden in den Medien vorgestellt werden, steigt oft die Nachfrage danach. Dies zeigt sich zum Beispiel beim Thema Augenlasern, das immer wieder als „Modekrankheit“ diskutiert wird. Auch in der Charité beobachten die MFAs und Ärztinnen und Ärzte, dass gezielt nach neuesten Methoden gefragt wird.

Von Untersuchung über Diagnose bis Operation und Behandlung: Augenarzt Jannik arbeitet in einem multiprofessionellen Team.

Wie wird man MFA in der Augenheilkunde?

Der Weg zur oder zum MFA in der Augenheilkunde beginnt meist mit einer klassischen dreijährigen Ausbildung zur oder zum Medizinischen Fachangestellten. Oft werden Azubis bereits während ihrer Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen eingesetzt – auch in der Augenambulanz. Wenn ihnen die vielfältigen Aufgaben und das Team gefallen, bewerben sich die Auszubildenden direkt in der Augenklinik. Die Arbeit in der Augenheilkunde ist besonders spannend für diejenigen, die sich für Technik, Medizin und den menschlichen Kontakt interessieren. 

Warum sollte man sich für den Beruf der MFA entscheiden? 

Für den Beruf der oder des MFA sollte man nicht nur Interesse an der Medizin haben, sondern auch Freude am Umgang mit Menschen und eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Wer gerne organisiert, sich gut in andere hineinversetzen kann und Spaß an der Arbeit im Team hat, ist in diesem Beruf genau richtig. Neugier und Lernbereitschaft sind ebenfalls wichtige Eigenschaften, da sich der medizinische Bereich ständig weiterentwickelt.

Wer Schwierigkeiten mit dem Umgang mit Menschen hat oder ungern organisiert und nicht gerne strukturiert arbeitet, für die oder den ist der Beruf der oder des MFA wahrscheinlich weniger geeignet. Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Stressresistenz sind in diesem Beruf unabdingbar.

Jetzt als MFA bewerben!

Wenn dich das Thema interessiert und du etwas verändern möchtest, dann schau dir unsere freien Stellen und Ausbildungsplätze als MFA auf unserer Karriereseite an. 

Claudia und Cheyenne arbeiten in einem herzlichen, sympathischen Team. Sie freuen sich auf neue Kolleginnen und Kollegen.