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Unfallchirurgin Vera Jaecker: Vom Basketball-Court an den OP-Tisch

PD Dr. Vera Jaecker ist Oberärztin im Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie. Zuvor hat sie nicht nur habilitiert, sondern auch in der 1. Bundesliga Basketball gespielt. Welche Gemeinsamkeiten Profi-Sport und die Arbeit in der Chirurgie haben und weshalb sie an die Charité wechseln wollte, erfährst Du in diesem Beitrag.

Portrait einer Unfallchirurgin vor einem Röntgenbild.
PD Dr. med. Vera Jaecker nach der morgendlichen Frühbesprechung, in der das chirurgische Team gemeinsam mit der Radiologie Befunde bespricht

Seit wann bist Du an der Charité und was sind Deine Aufgaben und Schwerpunkte?

Ich bin seit Januar dieses Jahres als Oberärztin im Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie tätig. Wir haben in unserer Abteilung verschiedene Sektionen, z. B. Hand, Fuß oder Wirbelsäule. Mein Schwerpunkt liegt in der Unfallchirurgie. Ich behandle vor allem Knochenbrüche und schwerstverletzte Polytraumata. Das ist sehr abwechslungsreich, kein Tag ist wie der andere. Zudem habe ich als Privatdozentin einen Lehrauftrag.

Gab es einen bestimmten Grund, warum Du an die Charité wechseln wolltest?

Ich habe mich bewusst entschieden, aus Köln wegzugehen, um an die Charité nach Berlin zu wechseln. Die Charité und insbesondere ihre Unfallchirurgie hat in Deutschland und auch international einen herausragenden Ruf, da zum einen eine Vielzahl schwerstverletzter Patienten behandelt werden, unfallchirurgisch auf höchstem Niveau gearbeitet wird und sie zum anderen führend in der Forschung und Lehre ist. Dies bietet die besten Voraussetzungen, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.

Das Team der Muskuloskeletalen Chirurgie bespricht sich, um Eingriffe optimal vor- und nachzubereiten

Wie würdest Du die interdisziplinäre Zusammenarbeit beschreiben?

Eine gute Zusammenarbeit ist die Voraussetzung dafür, eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. Wir haben beispielsweise jeden Morgen eine gemeinsame Besprechung mit der Radiologie, in der wir Röntgenbilder und CT’s besprechen. Ansonsten arbeiten wir auf den Stationen und im OP natürlich sehr eng mit der Pflege und der Anästhesie zusammen.

Beim Management der Polytraumata im Schockraum sind immer verschiedene Fachdisziplinen vertreten. Neben der Pflege sind dann zum Beispiel auch die Viszeral- und NeurochirurgInnen und weitere Berufsgruppen vor Ort. Eine multiprofessionelle Zusammenarbeit ist hier entscheidend.

Vor dem OP-Saal hast Du in der ersten Liga Basketball gespielt. Wie hat Dich der Profi-Sport geprägt?

Das Interesse für Unfallchirurgie und Orthopädie ist ganz klar über den Sport gekommen. Verschiedenste Sportverletzungen wie Kreuzbandrisse, Bänderrisse am Fuß oder auch Knochenbrüche sind beim Mannschaftssport keine Seltenheit.

Für mich gibt es auch einige Parallelen zwischen Sport und der Arbeit im OP. Insbesondere der Ehrgeiz, immer alles zu geben, das bestmögliche Ergebnis erzielen zu wollen und sich stetig weiterzuentwickeln. Aber auch in angespannten Situationen die Ruhe zu bewahren. Und vor allem: In der Klinik kommt es wie beim Sport auf Teamarbeit an, alleine kann man hier nichts erreichen. 

Drei Ärzte operieren konzentriert
Veras Kollegen PD Dr. Märdian und Dr. Rau bei einem Eingriff

Stehst Du als Privatdozentin auch im Hörsaal?

Ja genau, das gehört dazu. Wenn man habilitiert ist, hat man auch einen verpflichtenden Lehrauftrag. Der sieht aber auch so aus, dass wir bei uns PJler haben, also Studierende im praktischen Jahr, Famulanten oder auch Blockstudierende, die immer dabei sind – auch im OP.

Die Studierenden belegen verschiedenste Module und Fächer mit Vorlesungen und praktischen Anteilen. Wir haben beispielsweise kürzlich das Modul „Einsatz und Katastrophenmedizin“ gemeinsam mit dem Bundeskrankenhaus durchgeführt. Die Studentinnen und Studenten wurden in Form von Vorlesungen und praktischen Übungen wie z. B. Simulationen und kleinen Operationen unterrichtet.

Krankenversorgung, Lehre und Forschung. Wie schaffst Du eine Work-Life-Balance?

Das Pendel schlägt tatsächlich in Richtung ‚Work‘ aus. Das ist nicht immer einfach. Mehr zu geben nehme ich aber gerne in Kauf.

Auch wenn der Job im OP körperlich und mental anstrengend ist, hilft mir Sport, den Kopf abzuschalten. Das finde ich für mich persönlich ganz wichtig. Und ich glaube, da hat jede Kollegin oder Kollege eigene Strategien, um auf andere Gedanken zu kommen. 

Du möchtest mehr zur Arbeit als Chirurgin oder Chirurg erfahren?

Schau Dir das Kurzvideo mit PD Dr. Jonas Raakow an, um Einblicke in die allgemeine Chirurgie der Charité zu bekommen. Oder entdecke unsere OP-Säle, Stationen und das Campus-Leben in unserem virtuellen Rundgang.

 

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