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Auszubildende Pflegefachfrau Nicole im Interview: „Da schwingt etwas von Herz zu Herz”

In dieser Woche starten an der Charité neue Auszubildende ihre Karriere als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Nicole ist bereits im dritten Jahr der generalistischen Pflegeausbildung. Im Interview verrät sie, was ihr besonders gut gefällt und was noch besser werden kann.

Charité Auszubildende zur Pflegefachfrau
Während ihrer Ausbildung lernt Nicole verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten kennen. Aktuell ist sie im Bereich Infektiologie, Pneumologie und Intensivmedizin eingesetzt.

Warum hast du dich "damals" für die Pflege-Ausbildung entschieden?

Ich bin gelernte Tiermedizinische Fachangestellte. Nachdem ich eine Zeit lang im Ausland gewohnt habe, entschied ich mich, meinen beruflichen Horizont zu erweitern und einen neuen Beruf im medizinischen Bereich zu erlernen. Die Pflege rückte aufgrund der Pandemie mehr in meinen Fokus und begeisterte mich zunehmend.

Welche Kompetenzen sollte man für diesen Beruf mitbringen?

Vor allem Empathie. Aber auch Selbstdisziplin und die Fähigkeit, sich Wissen selbstständig anzueignen, sind wichtig. Eine gute Selbstreflexion ist ebenfalls von Vorteil.

Zwei Charité Auszubildende stehen auf dem Krankenhausflur
Nicole mit ihrer Kollegin Yalhe. An der Charité erlernen über 800 Auszubildende einen neuen Beruf und unterstützen sich dabei gegenseitig.

Welche Fachbereiche hast du während deiner Ausbildung bereits durchlaufen und was waren dort deine Aufgaben?

Folgende Fachrichtungen habe ich bereits kennengelernt: Ambulante Lang- und Kurzzeitpflege sowie eine Demenz-WG, Intensivpflege, Hämatologie / Onkologie, Nephrologie, Jugend- und Kinderpsychiatrie, Gerontopsychiatrie in der Tagesklinik, stationäre Augenklinik, Dermatologie und Palliativpflege. 

Das Aufgabenprofil richtet sich nach dem Fachbereich der jeweiligen Station. Fachübergreifend bildet die Körperpflege und Vitalzeichenkontrolle eine wichtige Aufgabe der Grundpflege. Andere Aufgaben kommen im Laufe der Ausbildung hinzu. Diese wären z. B. Verbandwechsel, Bereitstellen und Verteilen der Medikamente sowie Blutzuckermessung und sc. Injektionen, die man in Absprache mit dem Praxisanleiter unter Aufsicht durchführen darf. 

Die Praxisanleitenden sind sehr kompetent und motiviert, ihr Wissen praxisnah zu vermitteln. Das Pflegepersonal ist jedoch sehr knapp, und aufgrund des immensen Arbeitspensums ist oftmals Zeitdruck spürbar. 

Haben sich deine Erwartungen an die Ausbildung erfüllt?

Ich bin begeistert von der praktischen Seite der Ausbildung. Die neue Ausbildung in der Pflege weckt dennoch zwiespältige Gefühle in mir. Meines Erachtens erfüllt die sogenannte „Generalistik“ bei weitem nicht die Anforderungen des Berufsbildes. Das Thema Kommunikation in der Pflege steht fortwährend im Fokus. Ausbildungsgrundlagen in Anatomie, Physiologie und Pharmakologie werden bedauerlicherweise nicht ausreichend vertieft.

Die Generalistik führt drei bislang voneinander unabhängige dreijährige Ausbildungsgänge in einen zusammen, nämlich den der staatlich diplomierten Krankenschwester, der staatlich diplomierten Kinderkrankenschwester und der staatlichen Altenpflege. Das Berufsziel soll in drei Jahren erreicht werden. Dadurch ist die Summe der zu lernenden Themen viel zu hoch. Deswegen werden grundlegende Ausbildungsthemen nur oberflächlich angerissen. Dies wertet meines Erachtens den Beruf nicht auf. Basiswissen darf nicht gekürzt werden. 

Warum sollten sich mehr Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden?

Obgleich die generalisierte Pflegeausbildung noch nicht ausgereift ist, ist der Beruf der Pflegefachfrau ein lohnendes Ziel. Pflege ist eine ungemein wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft. Deshalb nehme ich es gerne in Kauf, dass der generalisierte Ausbildungsgang noch in den Kinderschuhen steckt.

Die Pflegetätigkeit ist abwechslungsreich. Hilfsbedürftigen Menschen zur Seite zu stehen, bereitet Freude. Da schwingt etwas von Herz zu Herz. Das „wir“ gewinnt. Den Zusammenhalt auf Station und die Teamarbeit möchte ich nicht missen. Außerdem sammelt man durch die spannenden Lebensgeschichten der Patienten wertvolle zwischenmenschliche Erfahrungen. 

Warum arbeitest du gerne an der Charité?

Das Arbeitsklima ist hervorragend, einfach genial. Man fühlt sich zugehörig zu einer großen Familie und ist Teil eines Großen und Ganzen. Es macht Spaß, hier zu arbeiten und sich dort einzusetzen, um einen Beitrag im Gesundheitssystem zu leisten.

Zwei Charité Auszubildende Pflegefachfrauen tauschen sich an einem PC-Wagen aus
Die Ausbildung vereint Theorie und Praxis. Die Praxis ist an der Charité besonders vielseitig.

Was wünscht du dir für deine berufliche Zukunft?

Das ich noch viel lernen kann und dass sich mehr Leute für diesen Beruf entscheiden. Zusammen können wir etwas bewegen.

Starte jetzt deine Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann

Die Antworten von Nicole klingen interessant und du hast Lust bekommen, ebenfalls eine Ausbildung in der Pflege bei uns an der Charité zu beginnen? Dann bewirb dich jetzt! 

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