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Ausbildung in der Pflege: Alles, was du für deinen Karrierestart in der Charité wissen musst

Pflege ist einer der erfüllendsten, spannendsten und anspruchsvollsten Berufe, die es gibt. Pflegerinnen und Pfleger tragen dazu bei, das Wohlbefinden und die Lebensqualität ihrer Patientinnen und Patienten zu verbessern. Aber wie kann man den Beruf erlernen? In diesem Artikel bekommst du alle Informationen rund um die Ausbildung!

Der Beruf der Pflege ist einer der dynamischsten Berufe, den man sich vorstellen kann. Man kann heute nicht wissen, wie sich der Beruf in fünf Jahren entwickeln wird. Klar ist aber, dass er stetig an Wertschätzung gewinnt und sich die Arbeitsbedingungen immer weiter verbessern. Politische Veränderungen, technische Innovationen und neue Kompetenzmodelle tragen dazu bei, dass der Beruf immer attraktiver wird. Und: Schon jetzt verdient man in der Pflege ein sehr gutes Gehalt. 

Wer einen sinnstiftenden und sicheren Beruf erlernen und sich weiterentwickeln möchte, für sie oder ihn ist der Pflegeberuf genau richtig.

Wie kann man “Krankenschwester” oder “Krankenpfleger” werden? Mit welchem Schulabschluss kann man die Ausbildung zur Pflegefachperson oder das Pflegestudium starten?

Die Voraussetzung für die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann oder eben zur Krankenschwester bzw. Krankenpfleger, wie umgangssprachlich noch oft gesagt wird, ist der Mittlere Schulabschluss (MSA), auch als Realschulabschluss bekannt. Die Ausbildung dauert dann drei Jahre. 

Wer einen Hauptschulabschluss bzw. die Berufsbildungsreife (BBR) hat, kann die Ausbildung zur Pflegefachassistenz machen. Diese dauert eineinhalb Jahre und ermöglicht im Anschluss die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Bei bestimmten Voraussetzungen kann diese zweite Ausbildung dann sogar verkürzt werden. 

Der Ausbildungsstart für die Ausbildungsberufe an der Charité ist jeweils der 01.04. und der 01.10. Bewerben kann man sich daher das ganze Jahr über, so rutscht man automatisch in den nächsten Ausbildungsbeginn hinein.

Zwei Charité Auszubildende stehen auf dem Krankenhausflur
Pflegeauszubildende auf Station der Charité

Die Pflegeberufe leben von der Nähe zum Menschen, sowohl körperlich als auch emotional. Daher setzen wir für die Zulassung zu den Pflegeausbildungen an der Charité ein einschlägiges Praktikum von mindestens zwei Wochen in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung voraus. Wie fühlt es sich an, wenn man fremden Menschen sehr nah ist, wenn man sie anfassen oder vielleicht auch trösten muss? In einem Praktikum erkennen Schülerinnen und Schüler, ob die Pflegeberufe für sie eine richtige Entscheidung sind. Wer vor Ausbildungsstart noch weitere Erfahrungen sammeln möchte, kann ein FSJ, ein Freiwilliges Soziales Jahr, in der Charité absolvieren, um gleich mehrere Gesundheitsfachberufe, z.B. MTR (Medizinische:r Technologe / Technologin für Radiologie) oder OTA (Operationstechnische:r Assistent:in) zu erleben. 

Außerdem kann man Pflege auch studieren. Das klingt vielleicht für einige noch ungewöhnlich, ist aber gar nicht mehr so neu. Den Studiengang Bachelor Pflege gibt es bereits seit 2020 an der Charité. Wer ihn studieren möchte, benötigt die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. Der Pflegebachelor umfasst sieben Semester, endet mit dem Erwerb des akademischen Grades B.A. und befähigt zu einer akademischen Laufbahn mit beispielsweise einem Masterabschluss. Aktuell wird übrigens auch das Pflegestudiumstärkungsgesetz (PflStudStG) auf den Weg gebracht. Es sieht einige attraktive Verbesserungen für den Studiengang vor, on Top zum Förderzuschuss der Charité in Höhe von 450€ monatlich für die gesamte Studiendauer in der Regelstudienzeit.

Welche Einrichtungen bilden Pflegefachkräfte aus? Wo kann man Krankenschwester werden? Wer bietet die Ausbildung zum Krankenpfleger an?

Die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann bieten die meisten Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und sozialen Dienste an. Darüber hinaus besetzen die meisten Universitätskliniken auch fachspezifische Ausbildungsplätze. An der Charité zum Beispiel die Pflegeausbildung mit praktischer Schwerpunktsetzung Pädiatrie, also die frühere sogenannte Kinderkrankenschwester oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.

Was muss man als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann können?

Menschen, die in den Pflegefachberufen arbeiten, haben viel Kontakt mit anderen, mitunter sehr hilfsbedürftigen Menschen. Schülerinnen und Schüler sowie Quereinsteigende, die sich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bzw. für das Studium Bachelor Pflege interessieren, sollten Freude daran haben, sich auf viele verschiedene Menschen einzulassen und empathisch sein. Sie sollten gerne und offen kommunizieren, sowohl mit Patientinnen und Patienten als auch mit Kolleginnen und Kollegen sowie Führungspersonen.  

Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie eine gute Selbstfürsorge und ein hohes Maß an Selbstreflexion sind wichtige Voraussetzungen, um die eigenen Fähigkeiten gut einzuschätzen und eigene Grenzen zu erkennen. So kann die eigene Gesundheit bewahrt und die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten gewährleistet werden. 

Der Beruf der Pflege birgt zahlreiche emotional bereichernde Momente. Sei es die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen oder das Miterleben einer langwierigen Genesung: in der Pflege zu arbeiten, ist für viele Menschen sinnstiftend, inspirierend und erfüllend. Dennoch haben Pflegefachkräfte auch körperlich und emotional anstrengende Tage. Daher sollten Menschen, die diesen Beruf wählen, fähig sein, sich flexibel und offen auf immer wieder neue, teils emotional schwierige Situationen einzustellen. Das Wissen um das eigene Können und die eigenen Grenzen hilft dabei, Verantwortung zu übernehmen oder diese abzugeben. Der Wunsch, in einem Team zu arbeiten, auf die Teamstärke zu vertrauen und sich mit den eigenen Stärken in die Gemeinschaft einzubringen, sollte daher sehr ausgeprägt sein.

Was lernt man während der Ausbildung?

Gerade der praktische Teil der Pflege-Ausbildung ist an der Charité besonders abwechslungsreich. Pflegeauszubildende durchlaufen während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit 15 unterschiedliche Stationen, zwei bis vier davon sogar außerhalb unserer drei bettenführenden Campus. Die Pflegeazubis sollen folgende Bereiche möglichst einmal durchlaufen: 

  • die Innere Medizin 

  • die Chirurgische Abteilung 

  • die Onkologie 

  • die Pädiatrie 

  • die psychosomatische bzw. psychiatrische Station 

  • die Langzeitpflege 

  • die Ambulante Pflege 

Eine genaue Einsatzplanung stellt sicher, dass jede und jeder Azubi die verschiedenen Bereiche kennenlernt und dort mit Praxisübungen die Arbeit an und mit den Patientinnen und Patienten erlernt und gemeinsam mit ihren Praxisanleitungen sowie im Team reflektiert. Der Fokus der Ausbildung liegt auf dem Pflegeprozess, d.h. Ausbilderinnen und Ausbilder konzentrieren sich gemeinsam mit den Auszubildenden auf die ganz unterschiedlichen Herausforderungen in der Pflege der verschiedenen Bedürfnisse. Man spricht dann auch von Pflegeherausforderungen. Sie definieren, welches Ziel die individuelle Versorgung verfolgt. Dabei erlernen die Auszubildenden zum einen Grundkenntnisse in der Anatomie und Pharmakologie sowie über verschiedene Krankheitsbilder. Praxisorientiertes Wissen, wie z.B. über Heilungsprozesse oder Praktiken der Wundversorgung sowie Hygienemaßnahmen, steriles Arbeiten, Dokumentationen und Kommunikationsmodelle sind wesentliche Bestandteile der Ausbildung.

Teamwork in der Pflege

Das Erlernen unterschiedlicher Verfahren bei Immobilität, d.h. die Mobilität und Selbständigkeit von Patientinnen und Patienten weitestgehend zu erhalten, ist ebenfalls sehr spannend. Hierbei arbeiten Pflegefachpersonen sehr eng mit den zu Pflegenden zusammen, finden heraus, welche Ressourcen sie selbst mitbringen und wie sie diese in ihrer privaten Häuslichkeit am besten nutzen können. Beinahe fast nebenbei, aber dennoch durchaus beabsichtigt, erlernen Auszubildende dabei Kommunikationstools. Mit Skillstrainings zu Gesprächsführung werden sie dabei unterstützt.

Wie viel verdient man eigentlich als Pflegeazubi? 

Die Charité zahlt ihren Auszubildenden auf Grundlage des Tarifvertrags ein faires Gehalt, welches von Tariferhöhungen profitiert und sich im Laufe der drei Ausbildungsjahre erhöht. Für Auszubildende, die im April 2024 starten, heißt das:

1. Lehrjahr 1.340,69 € 

2. Lehrjahr 1.402,07 € 

3. Lehrjahr 1.503,38 € 

Der Ausbildungsvertrag beinhaltet 30 Tage Urlaub, eine Jahressonderzahlung im November, zusätzliche Betriebsrente im öffentlichen Dienst (VBL) und vermögenswirksame Leistungen (VWL). Zudem erhalten unsere Azubis eine Abschlussprämie bei erfolgreich abgeschlossener Abschlussprüfung in Höhe von 400 Euro.

Unmittelbar nach der Ausbildung erhält eine neue Mitarbeiterin, ein neuer Mitarbeiter mindestens 3.304,69 Euro (brutto). Je nach Einsatzort und Zulagenberechtigung kann das Einstiegsgehalt um rund 200 bis 400 Euro (brutto) steigen.

Welche Einsatzmöglichkeiten haben Pflegefachfrauen und -männer nach ihrer Ausbildungszeit?

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin garantiert ihren Pflege-Auszubildenden die Übernahme in einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung. Dabei dürfen sie sich in der Regel ihren Einsatzort selbst aussuchen. 

Darüber hinaus können Pflegefachpersonen in so gut wie allen Krankenhäusern Deutschlands arbeiten. Sie gehören zu den gefragtesten Fachkräften im Land, u.a. in niedergelassenen Praxen, in der mobilen sowie ambulanten Pflege, in der Langzeitpflege, im Palliativdienst und in Hospizen.

Tipp: Es lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur die Tätigkeiten, sondern auch die vertraglichen Arbeitsbedingungen und die Gehälter in den verschiedenen Einsatzbereichen zu vergleichen. Der Monatslohn ist in Krankenhäusern und Universitätskliniken oft deutlich höher und die Tarifverträge sind in vielen Häusern besonders attraktiv.

Einmal Krankenschwester immer Krankenschwester? Oder kann man sich als Pflegefachperson auch weiterentwickeln? 

Wer die Medizin von morgen an der Charité mitgestalten möchte, hat als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann in der Universitätsklinik vier Karriereoptionen: 

  • Karriere im Gesundheits- oder Pflegemanagement: Weiterbildungen und Studien befähigen Pflegefachpersonen im ersten Schritt zur Leitung einer Station. Weitere Führungspositionen in größeren Bereichen können im Anschluss erreicht werden. 

  • Karriere im pflegepädagogischen Bereich: Wer Spaß daran hat, anderen Menschen etwas beizubringen, kann sich zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter ausbilden lassen. Ebenfalls denkbar ist eine akademische Laufbahn als Pflegepädagogin oder Gesundheitspädagoge. 

  • Fachliche Spezialisierung: Mit Fachweiterbildungen und Spezifikationen sowie Bachelor- und Masterstudiengängen können sich Pflegefachpersonen auf die Versorgung ganz bestimmter Fachbereiche spezialisieren oder Expertin bzw. Experte in einem bestimmten Gebiet werden. 

  • Wissenschaftliche Laufbahn: Wer die Forschung und Prozesse unterstützen möchte, kann Bachelor- und Masterstudiengänge absolvieren und sich auf ganz bestimme Themenbereiche fokussieren. 

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Charité-Azubis im Einsatz

Einmal Krankenschwester immer Krankenschwester? Wir räumen mit weiteren Vorurteilen auf! 

Pflegefachkräfte klagen oftmals über mangelnde Anerkennung. In den Augen der Gesellschaft werden sie sogar bemitleidet. 

Darüber hinaus denken viele Menschen auch heute noch, dass sie hauptsächlich füttern, waschen und schwere Menschen heben müssen, dass sie auf Stationen viel von a nach b laufen, unter Zeitdruck und Stress arbeiten und zu viele Patientinnen und Patienten in einer Schicht versorgen müssen. Ihre Schichten können sie sich nicht selbst aussuchen und am liebsten sollen sie sowieso 24 Stunden an sieben Tagen der Woche verfügbar sein. Das körperliche und psychische Burnout folgt mit Mitte 30. Und das alles bei einer mittelmäßigen Bezahlung. 

Das Vorurteil ist falsch. So gut wie jede Einrichtung legt inzwischen Wert, eine gute Work-Life-Balance für ihre Mitarbeitenden zu schaffen. 

Pflegefachkräfte gehören zum hoch spezialisierten medizinischem Fachpersonal. Ohne sie gäbe es keine fachgerechte medizinische Versorgung, nicht auf Station, nicht im OP, nicht in Praxen, nicht in Polykliniken und nicht in Pflegeheimen. Sie sind maßgeblich am Heilungsprozess und an der Wiederherstellung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten beteiligt. 

Nicht nur das Fachpersonal, auch die Technik ist hochspezialisiert. Digitale Unterstützung sorgt für optimale, ressourcenschonende Prozesse, elektronische Geräte helfen bei körperlich schweren Tätigkeiten. 

Einen großen Vorteil birgt die Schichtarbeit übrigens doch: Angestellte im Schichtdienst arbeiten antizyklisch und können relativ einfach mehrere freie Tage ansparen. So können sie immer mal wieder eine Woche am Stück frei machen, ohne dabei Urlaub zu nehmen. 

Übrigens sind auch in der Pflege Arbeits- und Ruhezeiten gesetzlich geregelt. Überstunden werden somit vergütet oder ausgeglichen. 

Die Charité und viele weitere Kliniken bieten schon seit mehreren Jahren lebensphasen-orientiere Arbeitszeitmodelle und eine hohe Flexibilität. In der Charité gibt es dafür den sogenannten Pflegepool. Hier bestimmen Mitarbeitende selbst, wann und wieviel sie arbeiten möchten. Zudem regeln die Tarifverträge in der Charité nicht nur eine gute Bezahlung und faire Arbeitszeit, sondern auch Ausgleich bei Mehrbelastung. Mit den CHEPs, den sogenannten Charité Entlastungspunkten, können besonders belastete Schichten mit Zeit, Geld oder anderen Benefits ausgeglichen werden. 

Krankenschwester heißt es nicht mehr. Was ist eigentlich die richtige Berufsbezeichnung? 

Die korrekte Berufsbezeichnung lautet Pflegefachfrau und Pflegefachmann. Einige Kliniken nutzen auch den genderneutralen Begriff Pflegefachperson. 

Bis zum Jahr 2004 hieß der Beruf Krankenschwester beziehungsweise Krankenpfleger. Dann erfolgte die Umbenennung in Gesundheits- und Krankenpfleger, kurz GuK. Hinzu kommen fachliche Fokussierungen auf Kinder- und Altenpflege, also beispielsweise Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder Altenpfleger. 

2020 wurde die Ausbildung modernisiert und in eine generalistische Pflegeausbildung umgewandelt, also Pflegefachfrau und Pflegefachmann. Wer aber “Schwester” oder “Pfleger” gelernt hat, kann natürlich auch weiterhin die Berufsbezeichnung für sich nutzen.  

Praxisanleiterin mit Auszubildender

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