Luisa Smiling: Hauptberuflich Gesundheits- und Krankenpflegerin und nebenbei Content Creator
Krankenschwester am Tag, Influencerin bei Nacht – je nach Dienstplan oft auch anders herum. Als @luisasmiling erreicht unsere Kollegin Luisa hunderttausende Menschen auf TikTok und Instagram und teilt mit ihnen Eindrücke aus ihrem Arbeitsalltag. Wie sie gleich zwei Karrieren wuppt, was ihr Team davon hält und was sie sich für die Pflege im Allgemeinen wünscht, erfährst du in diesem Artikel.
Unsere Kollegin Luisa hat 2019 ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen. Seit jeher arbeitet sie an der Charité am Campus Virchow-Klinikum auf der Station 13 mit Schwerpunkt septische Chirurgie. Luisa und ihr Team pflegen Menschen, die einen operativen Eingriff hatten, die oftmals mit Infektionen einhergehen.
Neben der Arbeit fing Luisa an, vermehrt bei Instagram und TikTok zu posten. Aus dem Hobby wurde eine zweite Karriere. Inzwischen folgen Luisa im Netz etwa 170.000 Leute.
Sie postet viel zum Thema Lifestyle, gibt aber ebensoviele Einblicke in ihren Alltag als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Wenn dich das interessiert, wirf auf jeden Fall einen Blick auf ihre Kanäle – es lohnt sich!
Hier im Interview beantwortet sie, wie sie es schafft, in zwei so unterschiedlichen Bereichen erfolgreich zu sein.
Wie kam es dazu, dass du deinen Beruf auf Social Media präsentierst?
Das hat sich im Laufe der Jahre so ergeben. Ich habe mein Leben auf Instagram geteilt und da kam mit der Zeit auch mein Beruf dazu. Schnell habe ich gemerkt, dass viele Leute Interesse an dem Beruf und dem Thema Pflege haben. Der Beruf wird leider viel zu wenig in den sozialen Medien repräsentiert. Ich will den Menschen die Vorurteile vom Pflegeberuf nehmen, ihnen die Angst nehmen und ihnen zeigen, wie schön es sein kann, in der Pflege zu arbeiten. Ich nehme meine Follower mit in meinen Alltag und zeige ihnen die positiven, aber auch negativen Seiten von meinem Beruf.
Was sagt deine Team dazu, dass du auf Instagram und TikTok so erfolgreich bist?
Das ist schwer zu sagen, da ich es nie „öffentlich“ gemacht habe, dass ich im Social Media Bereich tätig bin. Mit der Zeit kam es natürlich ans Licht und ich bin offen damit umgegangen. Die Reaktionen sind komplett verschieden gewesen. Eine Kollegin und Freundin von mir ist auch regelmäßig in den Videos zu sehen. Ich achte natürlich extrem darauf, dass niemand gezeigt wird, der das nicht will und Patientinnen und Patienten sind sowieso tabu.
Lifestyle oder Pflege: Welche Posts interessieren deine Community am meisten? Und würdest du für deine Social Media Karriere den Kasack an den Nagel hängen?
Ich habe erst vor kurzem das Thema Pflege mit in meinen Content aufgenommen. Das Interesse an der Pflege ist aber so hoch, dass ich nun vermehrt Dinge erzählt und gezeigt habe. Somit würde ich definitiv sagen PFLEGE. Ich liebe diesen Beruf und werde daher auch erst mal nicht meinen Beruf für die Social Media Karriere an den Nagel hängen. Außerdem gefällt mir die Abwechslung zwischen Pflege und Social Media.
Wie bist du darauf gekommen, dass du in der Pflege arbeiten möchtest? Und was magst du an deinem Beruf besonders gerne?
Meine Mama hat mir, als ich ganz klein war, einen Arztkoffer mit Verbandsmaterial geschenkt. Ich habe damit immer gespielt und wusste schon damals, dass es für mich in die medizinische Richtung gehen wird. Aus Chirurgin wurde Hebamme und aus Hebamme wurde Krankenschwester.
Ich liebe es, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Meistens gibt mir der Beruf unglaublich viel Positivität und ich kann erfüllt nach Hause gehen. Ich weiß immer, dass ich etwas Gutes getan habe.
Und was noch positiv dazu kommt und viele gar nicht wissen: der Beruf ermöglicht auch viel Flexibilität. Dadurch, dass ich 75% arbeite, habe ich auch die Möglichkeit, viele Tage am Stück zu arbeiten und dann einige Tage frei zu haben, was mir viel Flexibilität ermöglicht, die Zeit auch zum Reisen zu nutzen.
Und was sind die Schattenseiten der Pflege? Was würdest du gerne verändern?
Es gibt definitiv zu wenig Pflegepersonal bzw. generell medizinisches Personal.
Was mich am meisten stört, ist die fehlende Wertschätzung in der Gesellschaft und oft leider auch von den Patienten. Ich hätte gern mehr Zeit für die Patienten und würde gern weniger Zeit bei der Dokumentation verbringen. Außerdem würde ich gern noch mehr Zeit für Auszubildende bekommen und würde mir wünschen, dass diese auch immer und überall gut behandelt werden.
Warum sollten sich deiner Meinung nach mehr junge Menschen für den Pflegeberuf entscheiden?
Weil es einfach ein unglaublich toller Beruf ist, der einem viel zurückgibt. Man lernt so tolle und inspirierende Menschen im Laufe der Zeit kennen. Außerdem hat man in der Pflege auch viele Möglichkeiten – dadurch, dass es die unterschiedlichsten Bereiche gibt. Der Beruf ist anstrengend und nicht immer ohne, aber es wird auch nie langweilig.
Wurdest du auf Station schon einmal von Patienten erkannt? Und falls ja, wie gehst du damit um?
Ja, erkannt wurde ich tatsächlich schon öfter. Ich erwähne aber auch sehr schnell, dass ich die zuständige Pflegekraft bin und in diesem Umfeld auch ausschließlich als solche betrachtet werden möchte.
Dein Interesse ist geweckt und du möchtest nun auch wie Luisa in der Pflege arbeiten?
Wenn du auch Lust auf einen Job mit Sinn, Abwechslung und Nähe zum Menschen hast, dann ist nun der perfekte Moment gekommen! Im April startet die Ausbildung und die Bewerbungsfrist läuft bereits. Bewirb dich jetzt und sicher dir deinen Platz.
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