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Die Arbeit einer MTR (MTRA): Fünf Fragen an Katharina

Beinahe jede Patientin und jeder Patient braucht eine radiologische Untersuchung, um die richtige Therapie zu erhalten. Medizinische Technologinnen und Technologen für Radiologie nehmen diese Untersuchungen vor. Und trotzdem ist die Berufsgruppe eher unbekannt. Katharina will das ändern. Im Interview beantwortet sie fünf Fragen.

Portraitaufnahme von Katharina, MTRA an der Charité

Katharina ist seit April 2019 am Campus Virchow-Klinikum der Charité als medizinische Technologin für Radiologie (frühere Berufsbezeichnung MTRA) tätig. Zudem engagiert sie sich als Strategiebotschafterin bei der Entwicklung und Umsetzung der Strategie 2030

Was genau machst Du an der Charité?

Ich arbeite in der Radiologie. Wir erstellen Röntgenbilder, Schnittbilder des Körpers (Computertomographie und Magnetresonanztomographie) und assistieren in der Angiographie (invasive Methode), um Gefäße darzustellen oder Gefäßerkrankungen wie Verschlüsse, Stenosen oder Anomalien zu behandeln. Hauptsächlich führen wir Untersuchungen durch, die auf ionisierender Strahlung oder Magnetfeldern basieren. Unsere Abteilung steht im Drei-Schicht-Modell, rund um die Uhr und das ganze Jahr, für die Patientenversorgung zur Verfügung. Wir versorgen beinahe alle Patient:innen des Virchow-Klinikums. Denn Therapien benötigen, in den meisten Fällen, eine radiologische Bildgebung. Wir streben adäquate und technisch hochwertige Untersuchung an, sodass Therapien zeitnah begonnen werden können.

Wie bist Du an die Charité gekommen?

Aufgewachsen bin ich auf der schwäbischen Alb und wollte schon immer beruflich wie privat vieles Neues dazu lernen und die Welt bereisen. Meine Ausbildung habe ich in Tübingen absolviert. Nach dem bestandenen Staatsexamen bin ich nach München gezogen, um dort in der Nuklearmedizin und Neuroradiologie zu arbeiten. Anschließend hat es mich nach Bonn in die MRT-Forschung verschlagen, um dort an der Neurodegenerative Forschung zu arbeiten. In der Forschungszeit habe ich mir überlegt, in welchem Klinikum sich Forschung und Patientenversorgung vereinen und in welchem ich ein großes Spektrum an unterschiedliche Erkrankungen habe, um meinen Wissensdurst zu stillen. Die Lösung: Charité.  

Ein Patient in der Radiologie der Charité
Vom Röntgen bis zur Interventionsradiologie: An der Charité sind die Einsatzgebiete der MTR extrem vielfältig.

Warum arbeitest Du gerne an der Charité?

Besonders finde ich die interdisziplinäre Arbeit aller Fachbereiche und dass der Mensch immer im Fokus steht. Zudem ermöglichen flache Hierarchien eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Durch das große Angebot an verschiedenen Fachbereichen und den vielen (inter)nationalen Exptert:innen sieht man nicht nur einiges, sondern ist auch hautnah bei der innovativen Medizin dabei.

Hauptsächlich durch Corona habe ich viel Neues über die Intensivmedizin dazu gelernt. Patient:innen mit einer ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung) waren vor der Pandemie in der Radiologie eher selten. Zudem sind ECMO – Patient:innen deutlich instabiler und schwieriger zu untersuchen. Seit Anfang der Pandemie untersuchen wir MTRA regelmäßig Patient:innen mit ECMO und konnten Kenntnisse und Erfahrungen sammeln und sind quasi zu ECMO-Expert:innen für radiologische Bildgebung geworden. Diese Erfahrung fand ich großartig. Gemeinsam, interdisziplinär neues Wissen anzueignen, um Erkrankte optimal zu untersuchen. Durch gute radiologische Bildgebung ermöglicht es den Intensivmedizinern die passende Therapie einzuleiten.

Zudem bin ich technikbegeistert und arbeite deshalb gerne an der Charité. Die Charité hat moderne Geräte der neusten Generation. Das ermöglicht mir, auf den neusten Stand der Wissenschaft zu sein. 

Was wünscht Du Dir für Deine berufliche Zukunft?

Generell bin ich zufrieden, weil ich einen Beruf gewählt habe, der mit lebenslangem Lernen daherkommt und ich so kontinuierlich meinen Wissensdurst stillen kann. Das macht den Beruf zu einer Art Reise ohne Ziel.

Mein persönliches Anliegen in Zukunft wird die Ausbildung sein. Wir brauchen gut ausgebildete MTRA, damit der Beruf eine Zukunft hat. Gerne würde ich auch dafür sorgen, dass der spannende und eindrucksvolle Beruf bekannter wird und bei vielen Interesse weckt. Noch immer wissen viel zu Wenige, welche Tätigkeiten wir ausüben oder wer wir überhaupt sind. Mein Ziel ist es, mit gutem Gewissen in den Ruhestand zu gehen und, dass wenn ich eine radiologische Bildgebung benötige, ich auf dem höchsten Stand der Wissenschaft untersucht werde. Ich hoffe, dass ich 2060 entspannt die Füße hochlegen und meinen Lebensabend genießen kann [lacht]. 

„Es hat mich sehr stolz gemacht, dass ich durch meine durchgeführten Untersuchungen auf der Intensivstation oder mit der Computertomographie zur Verbesserung ihres Zustandes beitragen konnte.“
Katharina Banzhaf

Was war das Beeindruckendste, was Du zuletzt an der Charité erlebt hast?

Eine junge Frau, die sich im siebten Monat ihrer Schwangerschaft sich mit Covid infiziert hatte. Lange wussten wir nicht, ob sie es schaffen wird. Nach der frühzeitigen Geburt ihres Mädchens wurde sie für mehrere Monate an die ECMO angeschlossen. Wochenlang lief die ECMO auf höchster Stufe, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Nachdem die Akutphase vorbei war, hat sich die Frau erholt. Die ECMO konnte man entfernen und sie wurde zur Reha entlassen. Letztens erst habe ich einen Fernsehbeitrag über sie gesehen, in dem sie über ihre Geschichte und Covid erzählt hat. Es hat mich sehr stolz gemacht, dass ich durch meine durchgeführten Untersuchungen auf der Intensivstation oder mit der Computertomographie zur Verbesserung ihres Zustandes beitragen konnte. Man konnte bei dieser Patientin sehr gut sehen, wie jede Fachdisziplin wie ein Puzzlestück wirkt. Nur wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet, wird aus verschiedenen Puzzlestück ein gemeinsames Bild. Natürlich sehen wir auch als MTRA Patient:innen die es nicht schaffen. Aber durch solche Geschichten, wie die junge Frau die an Covid erkrankt ist, steigert sich die Motivation und Energie exponentiell, um noch besser für die Patient:innen zu werden.

Jetzt als MTR starten

Die Antworten von Katharina klangen spannend und Du hast Lust auf die Arbeit als MTR an der Charité bekommen? Dann wechsel zu uns ins Team! 

Keine Ausbildung? Kein Problem! Hier erfährst du mehr zur MTR-Ausbildung.

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